Musik im Jahr 1958
Während in Deutschland der "lachende Vagabund" Fred Bertelmann behauptete, nur ein "Troubadour" zu sein und Zirkuskind Catarina Valente neben Lolita, Billy Vaughn, dem ewige Seemann Freddy Quinn, Stammgäste in den Schlagerhitparaden waren und deutsche Schlager fast ausschließlich von den deutschen Radiosendern gespielt wurden, setzte international der Rock 'n Roll amerikanischer Prägung zum Siegeszug an. Auch wenn diese neue Musikrichtung in Deutschland von der Elterngeneration abfällig als Negermusik bezeichnet wurde, adaptierten Connie Froboess und Peter Kraus recht erfolgreich diese "amerikanischer Jugendmusik". Elvis Presley, der am 1. Oktober 1958 in Bremerhaven von Bord ging, um seinen Dienst als Soldat in Deutschland anzutreten, brachte den Knast zum Rocken mit "Jailhouse Rock" und Jerry Lee Lewis, der Skandal-Rocker am Klavier besang ein drängendes Problem mit "Great Balls Of Fire"; nur die Everly Brothers träumten noch von einer besseren Welt - ohne harten Rock - mit "All I Have To Do Is Dream". Doch auch in Amerika, auf das alle Welt als großes Vorbild und Wohlstandsbringer blickte, hatte der Schlager, oder besser sein amerikanischer Vetter namens Easy Listening noch erfolgreiche Verfechter. Davon ein Lied singen konnten zum Beispiel Harry Belafonte oder der großartige Perry Como, aber auch jüngere Semester wie Connie Francis und Vic Damone oder die Kalin Zwillinge. 1958 war auch das Jahr des Wieners Peter Alexander, der nicht nur mit drei (Musik-) Filmen zusammen unter anderen mit Gunther Philipp oder Heinz Ehrhardt über die Leinwand tobte, sondern sich auch mit Lieder wie Bambina in den Hitparaden tummelte. Bekannt aus Musik-Filmen und als Fernsehshowmaster war auch der Schweizer Vico Torriani, dem es ebenfalls gelang in die deutschen Schlagercharts Einzug zu halten.
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