Film und Kino im Jahr 1958
In Amerika standen die Preisverleihungen ganz im Zeichen des Films "Die Brücke am Kwai". Der Klassiker mit Alec Guinness von Regielegende David Lean räumte bei den Golden Globes ab und setzte seinen Siegeszug sechs Wochen später bei den Oscarverleihungen fort. Sieben mal hieß es: "And the Oscar goes to..." für "Die Brücke am Kwai". An den Kinokassen der erfolgreichste Film war das romantische Musical "Gigi". Die Vorlage stammt aus der Feder der französischen Autorin Colette. Der leicht frivole Inhalt der Vorlage wurde freilich dem Zeitgeist entsprechend angepasst. Der Film handelt vom Lebemann Gaston, der an der jungen Gigi Gefallen gefunden hat und sie sich als Geliebte halten will. Die verdreht ihm zum Ende des Films hin aber so sehr den Kopf, dass sich Gaston besinnt und ihr schließlich einen Heiratsantrag macht. Zu Klassikern wurden aber andere Filme, allen voran "Flucht in Ketten" mit Sidney Portier und Tony Curtis, in dem Tony Curtis einen weißen Häftling spielt, der an seinen schwarzen Mitgefangenen, Sidney Portier, gekettet die Flucht wagt. Der Film war ein Plädoyer gegen Rassismus. "Die Katze auf dem heißen Blechdach" nach Tennesse Williams Bühnenstück brillierte durch die schauspielerische Leistung des Liebespaares Spencer Tracy und Katherine Hepburn. Für sechs Oskars nominiert, ging der Film 1959 jedoch leer aus. "Vertigo" von Alfred Hitchcock gilt heute als ein Meilenstein des Kinos, spielte 1958 aber gerade einmal die Produktionskosten wieder ein. In Deutschland sorgte "Das Mädchen Rosemarie" für Aufregung. Die Verfilmung des Lebens der Edelhure Rosemarie Nitribitt mit der jungen Nadja Tiller in der Hauptrolle und den Publikumslieblingen Mario Adorf, Hannelore Schroth, Carl Raddatz sowie Karin Baal in weiteren Rollen war ein handfester Skandal, weil er die Doppelmoral der 50er Jahre aufdeckte Die leichte Komödie ‘Vater, Mutter und neun Kinder’ mit Heinz Erhardt paßte da schon besser in das Deutschland der Wirtschaftswunderjahre.
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